ANTIFASCHISTISCHER JUGENDBLOCK – 10.09.2016

Letzten Samstag wollten die Neonazis von NPD und FKTN mit bundesweiter Unterstüzung durch Göttingen marschieren. Der geplante Aufmarsch durch die Innenstadt wurde aufgrund antifaschistischer Mobilisierung mit militantem Ausdruck von Stadt und Verwaltungsgericht verboten. Es sammelten sich also knapp 90 Faschisten zur immergleichen, schäbigen Kundgebung am Bahnhofsvorplatz.

Antifaschist*innen sammelten sich ab 9 Uhr am Platz der Synagoge, um ihren Protest (dagegen) auf die Straße zu tragen. Von dort zog gegen halb 10 der Antifaschistische Jugendblock, von Antifa Jugend und SDAJ organisiert, mit über 450 Teilnehmer*innen lautstark über die Godehardstraße, hinter den Bahnhof, um von dort aus über die Gronerstraße zum Bahnhofsvorplatz zu laufen.

Währenddessen kam heraus, dass die Bullen Genoss*innen am Güterbahnhof in einem Kessel gefangen hielten. Spontan entschloss sich der Block, anstatt zur Kundgebung zustoßen, lieber zügig weiter zu kommen, um die Antifas im Kessel nicht alleine zu lassen. Zur gleichen Zeit wurden ein paar Straßen weiter, Richtung Campus, Barrikaden in Brand gesteckt.

Insgesamt gab es durch die zeitweise Blockierung der Gleise, den Barrikaden und dem entschlossenen Jugendblock ein schönes Zusammenspiel verschiedener Aktionen gegen den groß angekündigten, versuchten Naziaufmarsch. Antifaschist*innen aus Göttingen und von Außerhalb haben an diesem Tag gezeigt wem die Stadt gehört!

 

Schicke Bilder vom Jugendblock und anderen Widerstandsformen:

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Weitere Fotos findet Ihr unter Anderem bei Protestfotografie.Frankfurt

 


Samstag, 10.09 – 9 Uhr – Platz der Synagoge

Update 2: Auch wenn der Fascho-Aufmarsch verboten bleibt: unsere Demo wird stattfinden!

Update 1: Die Demo der Faschisten wurde zwar vorerst verboten, das kann und wird sich höchstwahrscheinlich die Woche noch ändern. Also kommt auf jeden Fall!

Am 10.09 wollen die Neonazis vom „Freundeskreis Thüringen-Niedersachsen“ und NPD in Göttingen aufmarschieren und ihre rassistische Hetze verbreiten.

Göttingen ist eine No-Go-Area für Neonazis. Dieser Zustand ist Grund dafür, dass alle Menschen hier weitgehend frei leben lernen und sich bewegen können, ohne Angst vor rechten Schlägern und deren Weltanschauung zu haben. Nicht weit von hier sieht das ganz anders aus. Übergriffe auf Geflüchtete oder Anschläge auf deren Unterkünfte gibt es in Deutschland zuhauf.

Dass sie sich nicht mehr hier hin trauen, ist weder der herrschenden Politik, noch einem Wunder zu verdanken, sondern dem entschlossenen Engagement zahlreicher Antifaschist*innen seit über 30 Jahren. Ab Ende der 90er Jahre meiden organisierte Neonazis die Stadt Göttingen.

Immer wieder versuchten Rechte – bislang erfolglos – hier wieder Fuß zu fassen und die sogenannte „Frontstadt Göttingen“ anzugreifen. Zuletzt kam es im Oktober 2005 zu einem Aufmarschversuch der NPD. An diesem Tag brannten die Straßen. Tausende Antifas verhinderten diesen, indem sie Barrikaden errichteten und die Aufmarschroute der Rechten mit vielen Menschen blockierten. Für die nächsten 11 Jahre trauten sich keine Faschisten für eine Demo mehr nach Göttingen.

Nun ist es wieder soweit und es liegt an uns Schüler*innen und Auszubildenden, Studierenden uns (nicht-) Arbeitenden, das zu verhindern und für ein solidarisches Göttingen für Alle zu kämpfen, denn die Geschichte lehrt uns: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Kommt zum antifaschistischen Jugendblock auf der Demo am 10.09.2016 und lasst uns gemeinsam mit SDAJ und ver.di Jugend ein wichtiges Zeichen gegen Rechts setzen und den Naziaufmarsch mit allen Mitteln unmöglich machen!