Gegen den sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ in Goslar

In den Vergangenen Wochen machte „die Rechte“ auch in Göttingen von sich reden. Einige Menschen werden sich gefragt haben wer die sind und was die wollen.

„Die Rechte“ ist eine Neo-Nazi Kleinstpartei. Der „Großkreisverband Süd-Ost-Niedersachsen“, welcher bei uns in der Region sein Unwesen treibt, hat sich erst vor kurzer Zeit gegründet und dürfte daher den wenigsten ein Begriff sein. Die einzelnen Akteure können allerdings schon längere politische Laufbahnen vorweisen.

Doch nun zu der interessanteren Frage: Was wollen die eigentlich?

„Die Rechte“ organisiert den diesjährigen „Tag der deutschen Zukunft“, am 02.06 in Goslar. Dieser Aufmarsch gehörte in den vergangenen Jahren zu den größeren Nazi-Events in Deutschland. Doch das Interesse aus der rechten Szene scheint zu sinken. Denn obwohl der Aufmarsch sich nun zum zehnten mal jährt, gibt es keine Spur von Jubiläumsstimmung. Ganz im Gegenteil, die Wahl fiel auf Goslar, da es keine weiteren Bewerbungen gab.

„Tag der deutschen Zukunft“ mag für viele Menschen nicht gerade verwerflich klingen. Während wir mit „Zukunft“ häufig etwas Neues und Fortschrittliches assoziieren, füllen die Neo-Nazis diesen Begriff mit altbekannten Inhalten. Sie streben eine Spaltung der deutschen Bevölkerung nach rassistischen Gesichtspunkten an. Ihre Adressaten sind häufig Menschen, welche die Last der zunehmenden Liberalisierung der deutschen Wirtschaft zu tragen haben.

Der Grund für Armut, prekäre Lebens- und Arbeitsverhältnisse wird bei Migrant*innen und einzelnen Politiker*innen oder Unternehmer*innen gesucht.

Diesem fatalen Irrtum müssen wir als radikale Linke eine Alternative entgegensetzen. Denn Fortschritt in allen Lebensbereichen werden wir uns bitter erkämpfen müssen. Dies wird nur gelingen, wenn wir alle gesellschaftlichen Kämpfe zusammenführen und uns nicht in ersponnene Gruppen unterteilen lassen. So können Kämpfe für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen nur mit einer geeinten Arbeiter*innenschaft gewonnen werden. Die Kapitalisten interessiert es nicht, ob sie eine*n vermeintlich deutsche*n oder nicht deutsche*n Arbeiter*in ausbeuten.

Ein richtiger Schritt in diese Richtung ist uns am 25.04 gelungen. An diesem Tag hatten die Neo-Nazis einen Aufmarsch in Göttingen angemeldet, welcher für den „Tag der deutschen Zukunft“ werben sollte. Letztendlich scheiterten die Nazis aber an der Realisierung dieses Vorhabens- sie kamen nicht. Mit einem breit aufgestellten Jugendbündnis haben wir es geschafft, über 600 Menschen zu mobilisieren!

Die Demo lief vom Gänseliesel bis zu der Geflüchtetenunterkunft am Schützenplatz. Den Geflüchteten von dort war einigen Tagen zu vor verboten worden, eine Protestkundgebung gegen die Neo-Nazis zu organisieren, obwohl der Aufmarsch in unmittelbarer Nähe der Unterkunft verlaufen wäre. Daher war es uns umso wichtiger, nun mit ihnen gemeinsam dieses Verbot zu thematisieren und geschlossen unsere Forderungen auf die Straßen zu tragen. Dass wir einen Schritt in die richtige Richtung gegangen sind, zeigten uns die Reaktionen von Passanten. Die Demo wurde unter anderem von Bewohner*innen des Iduna-Zentrums freundlich begrüßt.

Lasst uns einen genauso erfolgreichen Tag am 02.06. in Goslar erleben. Denn wir sind es, die den Begriff Zukunft mit etwas Fortschrittlichem und Lebendigem füllen können.

Aus Göttingen wird es eine gemeinsame Busanreise geben. Es geht um 07:30 Uhr am Schützenplatz. Tickets dafür könnt ihr im Roten Buchladen, Nikolaikirchhof 7 in Göttingen kaufen.

Am 30.05 um 19:00 Uhr wird es eine Infoveranstaltung im JuzI geben. Für weitere Infos könnt ihr auf der Seite der A.L.I oder der Facebook-Seite der BL gucken.

 

Bilder im Beitrag kommen von Linksunten Göttingen