„Jetzt erst recht!“ Demonstration gegen Kriminalisierung und Überwachung

Als Abschluss der Aktionsreihe zu politischer Verfolgung gegen links von der A.L.I. und uns fand heute am 25.11.2017 eine ausdrucksstarke Demonstration unter dem Motto „Jetzt erst recht!“ statt.

Trotz Regen und Kälte sind ca. 250 Menschen mit uns auf die Straße gegangen. Aufgrund der gravierend undemokratischen Praxis der Göttinger Polizei erachteten fast alle TeilnehmerInnen es für notwendig vermummt zu laufen.

Ausgehend vom Bahnhof setzte sich der Zug in Richtung Polizeirevier in Bewegung. Hier erfolgte ein Redebeitrag der Grünen Jugend, in dem die weitreichende Überwachung und der Umgang der Polizei mit der Problematik kritisiert wurde.

Anschließend wurde die Route durch die Innenstadt Richtung Gänseliesel fortgesetzt. Hier erfolgten weitere Beiträge zum Thema Queer-Feminismus, G20, FK4 und der voreingenommen Rolle der Justiz.

Quelle: https://www.inventati.org/ali

Durch die FußgängerInnenzone setzte sich die Demonstration fort und wurde von einer übergroßen Pappkamera begleitet, die einige Minuten später als symbolischer Akt aus der Demo heraus zerstört wurde.

Quelle: https://www.inventati.org/ali

Die abschließenden Redebeiträge fanden an der Weender Landstraße, Todesstelle von Conny Wessmann statt. Nach einem Beitrag zu den damaligen Geschehnissen und einer darauf folgenden Schweigeminute wurde die höchst fragwürdige Rolle des Instituts für Demokratieforschung hervorgehoben.

Auf dem Unicampus war dann das Ziel der Demonstration erreicht und diese von den VeranstalterInnen aufgelöst.

Insgesamt bewerten wir den heutigen Tag als erfolgreich. Da die Demonstration durch das Bündnis gegen Rechts und bürgerliche Parteien beworben wurde, ergab sich ein diverser und generationsübergreifender Menschenzug, der über das typische linksradikale Spektrum hinaus ging.

Angesichts dessen hoffen wir, dass die Problematik wieder eine breitere Resonanz in der Öffentlichkeit finden wird.

Wir konnten mit dieser Demonstration eine Handlungsmöglichkeit aufzeigen, mit der derzeitigen Situation umzugehen und Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu äußern.

Scheinbar wollte die Polizei ihr öffentliches Ansehen nicht gänzlich verlieren und akzeptierte die Vermummung, die als logische Konsequenz auf ihre vorherige Arbeitsweise gesehen werden muss. Deshalb sollte die Polizei damit rechnen, das sich TeilnehmerInnen zukünftiger Demonstrationen und Kundgebungen an dieser fast komplett vermummten Demo ein Beispiel nehmen werden.

Heute wurde ein klares Zeichen gesetzt gegen den autoritären Überwachungsstaat BRD, für eine befreite und solidarische Gesellschaft.

Wir lassen uns nicht einschüchtern und werden nicht aufhören zu kämpfen. Ganz nach dem Motto:

„Jetzt erst recht“

Quelle: https://www.inventati.org/ali